Produkt des Monats 2021
Juni: Die Cashewkerne von La Sureñita

Vom 7. – 18. Juni 2021 findet die Menschenrechtswoche statt. Dieses Jahr ist das Thema Diskriminierung.
Wir haben daher für diesen Monat die Cashewkerne von La Sureñita ausgewählt. Denn La Sureñita ist die Geschichte von benachteiligten Landfrauen, die sich ihre eigene Kooperative aufgebaut haben und durch die Verarbeitung von Cashews Einkommen für sich und ihre Familien erwirtschaften. Sie nehmen dadurch eine aktive Rolle in ihrer Gemeinschaft ein. Auch die anfänglich skeptischen Männer unterstützen sie mittlerweile.
Der Name „La Sureñita“ bedeutet übersetzt „Die Kleine aus dem Süden“ und tatsächlich liegt die Region um Choluteca, aus der die Organisation kommt, im Süden von Honduras. Eigentlich heißt der Zusammenschluss der drei Kooperativen COPROMAZSH (Koordinationskomitee der Cashew verarbeitenden Kooperativen Südhonduras), allerdings eher bekannt unter dem Namen „La Sureñita“. Choluteca ist eine der ärmsten Regionen in Honduras. Durch die Kooperativen finden Frauen aus der Region während der Erntezeit, aber auch darüber hinaus, eine bezahlte Arbeit.
Im Jahr 1985 hat die Friedrich-Ebert-Stiftungen örtliche Frauengruppen zusammengebracht, um sie bei der Verarbeitung der Cashewnüsse zu unterstützen. Mithilfe zahlreicher Weiterbildungen gelang es den Frauen irgendwann ihre Kooperative selbst zu verwalten, sowie alle Arbeitsschritte zu organisieren. Auch waren sie bald in der Lage ihre Produkte national zu vertreiben. Eine Partnerschaft mit der GEPA ab 1988 öffnete ihnen darüber hinaus den Zugang zum internationalen Markt. Im COPROMAZSH sind drei Vertreterinnen aus jeder Kooperative tätig, die koordinative Aufgaben übernehmen. Die Kooperativen selbst sind demokratisch aufgebaut. Alle wichtigen Entscheidungen werden von der Vollversammlung getroffen, die auch den Vorstand und den Kontrollausschuss wählt. Außerdem gibt es innerhalb der Kooperative unterschiedliche Zuständigkeitsbereiche z.B. Qualitätskontrolle, Vermarktung und Bildung.

Alle Kooperativen haben zusammen etwa 150 Mitglieder und stellen in der Hauptverarbeitungssaison noch einmal 100 Arbeiterinnen zusätzlich an. Über 50% der Frauen sind alleinerziehende Mütter. Mit einer Bezahlung, die über dem gesetzlichen Mindestlohn liegt, dient diese Tätigkeit als wichtige Einnahmequelle, um ihre Familien zu versorgen. Zudem setzen sie sich in ihren Dörfern und Gemeinden für den Ausbau infrastruktureller Projekte ein (z.B. Elektrifizierung, Alphabetisierungskurse, Sanierung von Schulen). Die Cashewnüsse von „La Sureñita“ sind bio-zertifiziert und auch in Schokotalern, Müsliriegeln und Cookies zu finden. Wir freuen uns, dass die Produkte der Kooperative auch bei uns im Weltladen zu finden sind.
Wenn Sie wissen möchten, wie die Frauenrechtslage in Honduras ist, was dort getan wird, um die Situation für Frauen zu verbessern und warum es mehr Frauen in der Politik braucht, schauen Sie sich unsere Themenreihe zu Frauen in Honduras auf unserem Instagramkanal an.
Quellen:
Gepa: https://www.gepa.de/produzenten/partner/la-surenita.html (zuletzt geprüft 05.06.2021)
EZA – fairer Handel: https://www.eza.cc/la-surenita (zuletzt geprüft 05.06.2021)
Die Seite von La Sureñita: https://lasurenita.es.tl/ (zuletzt geprüft 08.06.2021)
Forum Fairer Handel (2016): 100% Fair. Der Faire Handel in Deutschland. Grundsätze. Wirkungen. Akteure, S. 13-15.
Mai: Pinsel und Farben
März: Kaffee der Frauenkooperative APROLMA
April: Produkte aus kleinbäuerlicher Landwirtschaft im Fairen Handel
Weiterlesen: April: Produkte aus kleinbäuerlicher Landwirtschaft im Fairen Handel